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CleanUp auf Sansibar – Kinder packen mit an

Plastikmüll im Inselparadies – unser CleanUp in Ostafrika

Als klar war, dass unser nächstes Reiseland Sansibar werden würde, haben wir natürlich gleich mit der Recherche begonnen. Wie ist die Situation vor Ort? Wieviel Plastikmüll gibt es überhaupt? Gibt es eine Möglichkeit der richtigen Entsorgung? Und es gibt tatsächlich EINE Firma  – ZANREC. Dieses Unternehmen kümmert sich auf der Insel um die Müllbeseitigung der Hotels und um das Recycling des Mülls. Ein paar Emails später stehen wir auf unserem ersten großen Cleanup. Hier kommst du zu unserem dazugehörigen VLOG.

Wer oder was ist Zanrec?

Zanrec ist ein Müll-Entsorgungsunternehmen auf Sansibar mit über 10 Jahren Erfahrung. Zusammen mit der Regierung und den lokalen Gemeinden haben sie ein durchdachtes System etabliert, welches den Müll von Partner-Hotels auf der ganzen Insel einsammelt, sortiert und recycelt.

Sie haben sich zum Ziel gesetzt, die Natur Sansibars zu schützen und dafür zu sorgen, dass der Eco-Tourismus noch bessere Zukunftschancen auf der Insel hat.  Ihre und unsere Vision passen ganz wunderbar zusammen. Denn wir alle möchten ein Bewusstsein für den Umgang mit Müll und dessen Recyling-Möglichkeiten schaffen.

Ein eigenes, organisiertes CleanUp – daran hatten wir vor wenigen Monaten noch nicht gedacht

Mithilfe von Zanrec wurde angepackt

Vor vier Jahren haben wir beide unsere Füße zum ersten Mal in den weißen Sand gesetzt. Es war unsere erste gemeinsame Fernreise und der Startschuss, um fortan die Welt zu erkunden. So, wie es eben in einem 40 Stunden Job und 28 Tagen Urlaub im Jahr möglich ist.

Als wir dann vor einigen Tagen auf dem Flughafen landeten, fühlten wir uns nicht wie Fremde – aber auch nicht wie zu Hause – es ist eben ein spezielles Gefühl, wenn man in ein Land ein zweites Mal reist. Sansibar hat etwas besonderes. Einen eigenen Vibe. „Pole, Pole“ sagen die Einheimischen. Was so viel bedeutet wie „langsam, langsam“. So vergehen die Tage hier auch ziemlich relaxt.

Relaxt, aber dennoch strukturiert ging die gesamte Kommunikation mit Zanrec von statten. Was glaub ich, nicht zuletzt an unserer deutschen Kontaktperson von Zanrec lag. Schnell haben wir den Ablauf für unser Cleanup geklärt. Am Donnerstag wurden wir dann also von einem Fahrer abgeholt und nach Stone Town gebracht. Dort trafen wir auf die Mitarbeiter von Zanrec und 2 Münchner Mädels, die auch mit anpacken wollten. Gemeinsam fuhren wir zu einem Dorf im Norden, Kendwa. Hier warteten schon ungefähr 30 Schulkinder im Alter von 8-12 Jahren auf uns. Sie sind Teil der Umweltklasse und wollten mit uns gemeinsam Müll sammeln.

Die Müllsituation auf Sansibar

Die gesamte Inselgruppe Sansibar (dazu gehört auch Pemba) produziert jedes Jahr um die 96 .000 Tonnen Müll. Man schätzt, dass durch das fehlende politische Interesse und ein nicht vorhandenes staatliches Müllmanagement, 183.500 kg Müll  jeden Tag in der Umwelt illegal entsorgt werden. Das musst Du Dir mal vorstellen – das ist das Gewicht einer Boeing 747! 🙁

Und dabei sind Einmalplastiktüten auf Sansibar sogar verboten!

Das alles führt nicht nur zu Schäden an der Natur, sondern auch zu ernsten gesundheitlichen Problemen für die Bevölkerung. Menschen leben umgeben von ihrem eigenem Müll, Kinder spielen mittendrin, Tiere essen Müll und das lokale Gemüse wird auf dem gleichen Boden angebaut. Das kann nicht gesund sein – für niemanden!

Sansibar ist nicht alleine mit dieser Situation. Es ist ein globales Problem welches andere Insel- Staaten auch haben: und zwar ein fehlendes System nachhaltiger Abfallwirtschaft. Auf den Malediven konnten wir uns davon auch schon selbst überzeugen.

Müll in einem Insel-Paradies – wer will hier Urlaub machen?

Jeder, der seinen wohl verdienten und langersehnten Urlaub vor sich hat und dann auf eine Insel kommt wo es stinkt und wo (sehr viel) Müll liegt, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht noch einmal her kommen.

Oft haben wir Sätze gehört wie: “War ganz schön, aber wahnsinnig dreckig.” … “Überall liegt Müll am Strand.”  … “Schnorcheln zwischen Müll? Nein danke”.

Wenn ein Freund Dir solche Geschichten aus seinem Urlaub erzählt, würdest Du dann dort hin wollen? Vermutlich nicht. Oder dann erst Recht?

Mehr Müll bedeutet weniger Touristen. Das wiederum bedeutet weniger Einnahmen für den Tourismus vor Ort, unter Umständen dann noch weniger Geld für die Einheimischen. Damit helfen wir niemanden…

Cleanup in Kendwa

ozankind cleanup auf sansibar

Es war ein tolles Gefühl zusammen mit vielen kleinen Händen etwas Gutes zu tun. Wir streiften über den Schulhof und hebten alles auf, was nicht in die Natur gehört: von Plastikdeckeln, über Reste von Zahnpastatuben, Plastiktüten, bis hin zu diversen Kleidungsresten und allerhand Kleinkram. Während wir mit der Umweltklasse unserer Arbeit nachgingen, wurden andere Schüler neugierig. Sie beobachteten uns. Ohne das wir uns sprachlich groß verständigen konnten, fingen sie an ebenso Müll aufzuheben und ihn in unsere Tüte zu schmeißen. Andere waren eher schüchtern und lugten nur unauffällig um die Ecke.

Neben dem Schulhof haben wir zusammen auch eine Straße gesäubert, die zu einer Art Spielplatz führte. Hier ist unter anderem auch eine der  Sammelstätten von Zanrec. Mehrere große Säcke stehen hier für Glas, Papier, Aluminium und Plastik.

ergebnis cleanup sansibar

Zusammen haben wir 125 kg Müll eingesammelt. Neben dieser Tatsache haben wir in leuchtende Kinderaugen geblickt und wurden mit ihrem Lachen bezahlt. Das ist es warum wir das machen, was wir machen. 

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Mehr Informationen

Wir möchten der Welt etwas zurückgeben. Sie zu einem besseren Ort machen – für die Kinder und deren Kinder. Jeder Einzelne kann dafür was tun! Lasst es uns gemeinsam anpacken.

Du möchtest noch mehr von uns sehen? Dann kommst du hier zu unseren CleanUps in Südafrika.

 

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