Ozeankind® e.V.
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SCUBAPRO und Ozeankind® e.V.

Kooperation zwischen SCUBAPRO und Ozeankind® e.V.

Wir können es noch gar nicht in Worte fassen, unser noch recht junger Verein hat eine grandiose Kooperation mit SCUBAPRO! Was genau beinhaltet diese Kooperation und wie passt SCUBAPRO und Ozeankind zusammen? All das erfährst du in den nächsten Zeilen und im Interview.

SCUBAPRO und Ozeankind® e.V.: Die Projekte

SCUBAPRO ist so beeindruckt von unseren Projekten und unserer Leidenschaft, dass uns der Hersteller von Sporttauchausrüstung und allerlei Tauchequipment ab sofort auf verschiedenen Ebenen unterstützen wird.

Konkret geplante Projekte:

– Ausstattung mit Equipment zur Projektdurchführung.
– Sponsoring von Müllsammelsäcken für Clean-Up-Aktionen.
– Unterstützung von Ozeankind® in der Projektkommunikation.
– Kauf der Ozeankind® Plastikrebell® Recycling Armbänder. Die aus recycelten Geisternetzen, Leinen und Seilen gefertigten Armbänder gibt es hier.
• Ozeankind® wird zukünftig auch in Sonderaktionen auf Messen und Events eingebunden sein.
• Präsentation & Vortrag von Ozeankind® auf den jährlichen SCUBAPRO Innovationstagen.

Außerdem sind weitere spannende Projekte in Planung!

1. Mit Scubapro Cares nehmt ihr, was Nachhaltigkeit betrifft, eine Vorreiterrolle in der Tauchbranche ein. Kannst du uns ein klein wenig mehr darüber verraten, was genau Scubapro Cares eigentlich ist?

SCUBAPRO engagiert sich seit seiner Gründung vor 56 Jahren für den Schutz der Ozeane und hat schon vor einigen Jahren die Initiative SCUBAPRO Cares gegründet. In diesem Projekt wird gezielt an mehreren Fronten gleichzeitig gearbeitet.

Zum einen arbeiten wir intensiv daran, immer mehr nachhaltige Produkte zu kreieren sowie umweltfreundliche Materialien und Herstellungstechniken zu verwenden. Wir waren z.B. 2012 der erste Hersteller, der X-Foam-Neopren bei seinen Produkten einführte und 2017, wiederum als erster Hersteller, folgte der lösungsmittelfreie Aqua Alpha-Klebstoff bei Neoprenprodukten, um Taucher und die Umwelt besser zu schützen. Seit 2018 nutzen wir die Technologie des spinngefärbten Garns, welche weniger Wasser und Energie beim Färbeprozess des Garns verbraucht. Und in unserem Neopren verwenden wir schwarzen Kohlenstoff, der aus recycelten Reifen hergestellt wird.

Zudem stellen wir derzeit unser komplettes Verpackungsdesign auf umweltfreundlichere Lösungen um. Leider geht das nicht von heute auf morgen. Aber wir arbeiten hart daran und gehen jeden Tag einen kleinen Schritt in die richtige Richtung.

Last but not least organisieren einige unserer regionalen Niederlassungen regelmäßig Strandreinigungen und Spendentauchgänge und unterstützen gezielt zahlreiche Organisationen und Botschafter, die sich dem Schutz der Umwelt verschrieben haben – wie Ozeankind.

2. Wir haben festgestellt, dass fast alle Utensilien, die ein Taucher so braucht – egal ob Flossen, Uhren oder UV-Shirts – doppelt und dreifach in unnötige Plastikfolie verpackt sind. Und wie du dir sicher vorstellen kannst, haben wir genau damit ein kleines Problem 🙂
Wie ist das bei euch? Was macht Scubapro in dieser Richtung bereits und was genau wollt ihr in Zukunft noch verbessern?

Ja. Das ist uns bewusst. Deshalb stellen wir derzeit unser komplettes Verpackungssystem um und werden jeden Tag ein kleines bisschen besser. Ein paar Beispiele sind:

Alle Atemregler, Instrumente und Tauchcomputer werden schon jetzt in recycelten Kartons verpackt. Einige Atemregler werden in einer hochwertigen wiederverwendbaren textilen Softbox geliefert.

Weiterhin wurde bereits der Großteil der Kunststoffverpackungen von den Zubehörprodukten entfernt. Sie werden nun in Verpackungen aus recyceltem Karton ausgeliefert. In den nächsten Jahren werden zudem alle Kunststoffverpackungen von Ersatzteilen entfernt. Das Ziel ist es, hier schnellstmöglich 100% plastikfrei zu werden.

Der Großteil unserer Masken wird in einer wiederverwendbaren Box geliefert, die für den Transport und die Lagerung verwendet werden kann. Darüber hinaus eignet sie sich perfekt als Ersatzteil- und Accessoire-Box, z.B. für diverse Kleinteile, die beim Tauchen benötigt werden.

Die Kunststofftaschen für Füßlinge wurden durch Stofftaschen ersetzt, die ebenfalls für Transport und Lagerung verwendet werden können. Eine ähnliche Verpackung für Tauchsocken, Handschuhe und Hauben wird dieses Jahr folgen.

Einige Flossen sind schon jetzt in wiederverwendbaren Netztaschen erhältlich. Die Verpackungen der übrigen Flossen werden derzeit auf recycelte Boxen umgestellt. Ähnliche Verpackungen für Jackets und weitere Produkte werden folgen.

Durch diese Projekte werden schon jetzt über 16 Tonnen Plastik im Jahr eingespart. Das entspricht dem Gewicht von 12 VW Golf!

Grundsätzlich sind Verpackungen für uns als Hersteller eines der komplexesten Themen überhaupt, da viele verschiedene Faktoren zu beachten sind: Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Handhabung, ein Mehrwert-Nutzen für den Verbraucher (z.B. Wiederverwendbarkeit) sowie die Auswahl von Materialien, die verträglicher für die Umwelt sind und gleichzeitig in anderen Bereichen keinen Schaden verursachen. Aus diesem Grund können wir den Umstellungsprozess nicht mit einem Fingerschnipsen realisieren. Aber wir arbeiten mit vollem Einsatz daran und in naher Zukunft wird man immer mehr Produkte von SCUBAPRO sehen, die umweltverträglicher verpackt sind.

3. Wir sind der Meinung dass die gesamte Tauchbranche – egal ob Hersteller, Tauchbasis oder Taucherinnen und Taucher – eine Vorbildrolle einnehmen sollte wenn es darum geht, so schonend wie nur irgend möglich mit dem Ozean umzugehen.
Trotzdem fällt uns leider immer wieder auf, dass es auch in der Welt des Tauchens immer noch kleinere und größere Umweltsünder gibt, wenn wir da zum Beispiel an manche Tauchboote denken oder an Tauchlehrer, die auf Korallen herumstehen … was denkst du könnten die Gründe dafür sein?

Das ist leider wahr. Ich denke, es gibt zwei Gründe. Grund 1: ignoranter Charakter der Person. Da kann man eher wenig ausrichten. Grund 2: fehlende Aufklärung. Grund 2 trifft wahrscheinlich v.a. auf andere Kulturkreise zu, wo das Bewusstsein für die Umwelt leider nicht so vermittelt wird wie in Deutschland.

Die gute Nachricht ist, dass ich in meinem Umfeld, privat und beruflich, jeden Tag aufs neue erlebe, dass die Menschen anfangen umzudenken und sich selbst für das Plastikproblem sensibilisieren – und dementsprechend ihren Konsum und ihr Verhalten ändern. Auch etliche Hersteller haben das Problem erkannt und arbeiten daran z.B. Verpackungen um zu designen. Die sozialen Medien helfen mit furchtbaren Bildern und Videos auf die Plastikvermüllung aufmerksam zu machen. Ich bin mir sicher, dass es in ein paar Jahren schon ganz anders auf unserer Welt aussehen wird – im positiven Sinn.

4. Leider gibt es ja gerade an den Orten, an denen die meisten von uns tauchen gehen, oftmals kein funktionierendes Abfallsystem. Was könnten oder sollten vor allem Tauchbasen deiner Meinung nach tun, um mit gutem Beispiel voranzugehen?

In jedem Fall sollte ein Grundbewusstsein im täglichen Tauchschulbetrieb gefördert werden. Für jeden, der Tauchen lernt, sollten die Themen Plastikvermeidung, Umweltschutz und Tauchsport untrennbar miteinander verbunden sein. Dazu gehören zum Beispiel regelmäßige Hinweise zu einem nachhaltigen Verhalten gegenüber Ozean und Umwelt, z.B. dass außer Müll nichts aus dem Meer mitgenommen sowie hinein geworfen wird und dies auch vorzuleben, genügend Mülleimer aufzustellen und in Briefings und Gesprächen immer wieder die Müllproblematik zu thematisieren.

Tauchbasen könnten auf jeden Fall beim ersten Briefing mit ihren Gästen sprechen, oder sie schon vor ihrer Anreise per E-Mail informieren, sie auf das System aufmerksam machen und sensibilisieren, dass wir alle zusammenarbeiten müssen. Z.B. den Müll konsequent trennen, erst gar keine Produkte mit Plastikverpackungen kaufen, nur die Dinge kaufen, die man wirklich braucht und die Gäste bitten ihren Plastikmüll, z.B. eine leere Sonnencremetube, wieder mit nach Hause zu nehmen und dort zu entsorgen. Vielleicht können sich auch Tauchbasen in einer Region untereinander zusammenschließen und einen Plastik-Recyclingprozess vor Ort ins Leben rufen oder in einer gemeinsamen Initiative ein „Müllsammelboot“ umsetzen.

Damit können die Tauchbasen dazu beitragen die Problematik langfristig bei den Gästen zu verinnerlichen, denn was wir verstehen und nachvollziehen können, das setzen wir auch um.

5. Und was ist mit dir … was machst du selbst in deinem Alltag oder auch in deinem Urlaub, um vielleicht an der einen oder anderen Stelle Einwegplastik einzusparen?

Auf diese Frage möchte ich eine Team-Antwort geben und habe meine lieben Kollegen gefragt. Hier kommt eine bunte Mischung, was wir von Scubapro privat tun:

  • Eigene Trinkflasche, z.B. von TupperWare, die mit Leitungswasser befüllt wird.
  • Glasflaschen anstatt Plastikflaschen verwenden.
  • Keine in Plastik abgepackten Waren, wie Obst, Gemüse oder Fleisch kaufen.
  • Keine Einwegplastik-Produkte, wie Tüten, Strohhalme oder Besteck, verwenden.
    D.h. wir nehmen zum Einkaufen eigene Taschen und Behälter mit.
  • Pausenbrote in Tupperdosen verpacken.
  • Nachfüllprodukte bei Kosmetikartikeln kaufen und Shampoo-Bars nutzen.
  • Kosmetik ohne Mikroplastik kaufen.
  • Eigene Kaffee-To-Go-Becher verwenden.
  • Keine Billig-/Einwegmode aus künstlichen Chemiefasern kaufen, sondern mehr Wert auf qualitative Mode aus nachwachsenden Rohstoffen legen (Baumwolle, Leinen, Seide, Angora/Kaschmir/Mohair – oder wenigstens Auswahl von Materialien aus natürlichen Chemiefasern z.B. Viskose, Modal, Tencel, Lyocell). Auch hier kann auf Mikroplastik geachtet werden, welches durch Auswaschung in unsere Gewässer und somit in unsere Nahrungskette gelangt.
  • Vermeidung von Kaffee-Kapselmaschinen oder zumindest Verwendung der Bio-Varianten.
  • Im Urlaub und im täglichen Leben, z.B. beim Spazier- oder Gassi-Gang Müll aufsammeln, und so mit gutem Beispiel vorangehen und hoffen, dass die anderen Urlauber die Aktion registrieren.
  • Eigene Kinder für das Thema sensibilisieren.

6. Eine letzte Frage können wir uns nicht verkneifen: warum kooperiert so ein riesiges Unternehmen wie Scubapro mit dem vergleichsweise kleinen Ozeankind® e.V?

Egal ob groß oder klein. Die Ideen und das Engagement der Menschen hinter den Kulissen zählen. Und da habt ihr uns überzeugt! Außerdem verkörpert ihr genau das, was wir wichtig finden – jeder kann etwas tun. Bei uns selbst anzufangen ist ein wichtiger Schritt mit einer nicht zu unterschätzenden Wirkung. Große Projekte unterstützen wir auch, aber den Menschen Möglichkeiten und Anregungen zu bieten, wo sie direkt selbst etwas tun können, halten wir für extrem wichtig. 😊

Titelbild: Tina Kopseel, Scubapro

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