Ozeankind® e.V.
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Plastikmüll im Rhein – Monheim und Ozeankind® sammeln Plastikmüll

Monheim meets Plastikrebell® – viel Plastikmüll am Rhein!

Wir haben Plastikmüll am Rhein gesammelt. Und wir waren vor allem nicht allein. Im Gegenteil. Noch vor einem Jahr hatten wir uns das alles nicht besser erträumen können. Dass wir am Rhein Plastikmüll sammeln ist nicht neu, weder für uns noch für Dich. Ok, das war aber auch noch lange nicht alles. Aber dafür muss ich auch ein bisschen weiter ausholen.

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Im Februar 2018 saßen wir in unserem kleinen Zimmer eines kleinen Hotels auf der maledivischen Einheimischen-Insel Rashdoo. Wir hatten gerade erst das Rückflug-Ticket nach Deutschland gebucht, denn wir stehen ja auf dem 3. Travel Festival im Mai in Witten auf der Strandbühne. Und wieder einmal stellten wir uns unsere Lieblingsfragen, die immer gleich beginnen “Was wäre wenn …?”

Was wäre, wenn wir mit einer Stadt gemeinsam einen Umwelttag organisieren würden? So mit plastikfreiem Catering, ohne Strohhalme, mit Glasflaschen statt Plastikflaschen, leckerem gesundem Essen, einem Vortrag von uns und einer gemeinsamen Aktion bei der wir gemeinsam Plastikmüll sammeln. Was wäre wenn eine Stadt mit gutem Beispiel vorangehen und uns das Vertrauen schenken würde, dass wir gemeinsam etwas auf die Beine stellen können? Was wäre, wenn das in der Presse die Runde macht und so auch andere Städte Interesse haben würden?

Während einer Skype-Session mit meiner Freundin Tina hatten wir die Idee kurz besprochen und direkt gemeinsam gebrainstormt. Die liebe Tina hat sich seit einigen Monaten mit ihrem Herzensbusiness selbstständig gemacht: Plastikfreies Catering. Auch Tina fand die Idee super und war sich vor allem sehr schnell sicher, dass Sie in ihrer Heimatstadt Monheim am Rhein einen großen Unterstützer für die geplante “Was wäre wenn … Aktion” finden würde.

Monheim am Rhein – die etwas andere Stadt

Warum eigentlich Monheim? Und nicht Düsseldorf? Ganz klar, ist Düsseldorf für uns Heimat, deshalb haben wir beiden auch dort gemeinsam mit 10 Ozeankindern, während unseres letzten Plastikrebell CleanUp Müll am Rhein gesammelt. Doch für so einen Aktionstag möchten wir mit einer Stadt zusammenarbeiten, die vieles anders macht und die vor allem bereits in der Vergangenheit mehrfach, und das bei den unterschiedlichsten Themen, eine Vorbildrolle übernommen hat. Monheim ist irgendwie … besonders.

Diese Stadt ist modern, offen, engagiert, visionär und möchte mit den Einwohnern zusammen die Stadt gestalten statt sie einfach nur für die Bürgerinnen und Bürger zu verwalten. Monheim engagiert sich stark im Klimaschutz, ist seit 2014 Fairtrade-Stadt und macht sich stark für soziale Gerechtigkeit. Und die Stadt Monheim am Rhein hat großes Interesse am Umweltschutz.

Dazu kommt die Tatsache, dass in Monheim seit 2009 ein junger Bürgermeister das Sagen hat: Daniel Zimmermann. Er wurde damals mit 27 zum jüngsten Bürgermeister in Nordrhein-Westfalen gewählt. Er ist heute 36 und ist, ganz wichtig, somit auch Teil unserer Generation. Und schnell war klar: wenn es eine Stadt gibt, mit der sich Ozeankind® zusammentun möchte, dann ist es Monheim am Rhein. Wir wollten unbedingt mit dieser Stadt zusammenarbeiten und ein kleiner Teil der Zukunftsgestaltung dieser Stadt sein.

Das Event rückte immer näher … würde wirklich alles klappen?

Plastikmüll am Rhein

Im März und April haben wir zusammen mit Tina das finale Konzept erarbeitet. Christian Kaindl, Verantwortlicher für das Kulturhaus Sojus7, war schnell begeistert von dem Konzept und stellte uns nach Rücksprache mit seinem Chef, dem Bürgermeister, die Veranstaltungsräume des Sojus 7 zur Verfügung. Wir bekamen sogar eigene Flyer, die wir mit vielen fleißigen Helferlein in der Stadt verteilten. Man war das verrückt! Und es wurde tatsächlich noch verrückter.

Monheim meets Plastikrebell

Ein paar Tage vor dem Event trafen wir Daniel Zimmermann am Rhein. Wie es sich für einen umweltbewussten Bürgermeister gehört und weil er einfach unfassbar sympathisch ist, kam der liebe Herr Bürgermeister nicht mit dem Auto, sondern mit dem Fahrrad zum vereinbarten Treffpunkt. Erste Amtshandlung … er wies Christian Kaindl direkt mal darauf hin, dass sein Hund sich gerade an einem städtischen Denkmalstein verewigte.

In den nächsten Minuten konnten wir ihm unsere Mission und unser Projekt vorstellen und er war weiterhin (oder erst Recht) motiviert, das Event in Monheim stattfinden zu lassen und fragte uns noch, ob es etwas gibt was wir noch brauchen. Unser Wunsch – ein Container und vielleicht ein paar Zangen – wurde prompt zugesagt. Zum Abschluss machten wir noch ein Gruppenfoto, welches im lokalen Wochenblatt gedruckt werden sollte. Ich habe mich unbewusst bereits während des Treffens dazu entschieden, den Bürgermeister zu duzen. Aus Versehen – ich weiß bis heute nicht ob er es bemerkt hat.

Apropos Druck … oh ja … das Foto wurde gedruckt. Nicht irgendwo, sondern auf der Titelseite. Völlig perplex schauten wir auf die Samstags-Ausgabe der lokalen Zeitung. Auf dem Titel ein großes Bild von uns allen: Christian Kaindl, Cantina Monheim, der Bürgermeister und wir. Ozeankind. Micha & ich. Völlig verrückt!! Jetzt begann langsam das Muffensausen. Denn wir rechneten mit maximal 30 Menschen, die am 06.05 zu uns ins Sojus7 kommen würden. Schon über 10 Menschen hätten wir uns ehrlich total gefreut! Aber mit so einem Foto auf der Titelseite … und es kam noch besser …

Ozeankind sammelt gemeinsam mit 90 Helferinnen und Helfern Plastikmüll am Rhein

Morgens bauten wir noch Tische auf, verteilten Stühle, überprüften die Technik und Tina kümmerte sich um das leibliche Wohl. Auch das Wetter spielte uns auch in die Karten: 27 Grad und blauer Himmel.

“Ob auch bei dem Wetter Menschen zu uns kommen?”. Das fragten wir uns tatsächlich.

Kurz vor 11 Uhr kamen dann schon eine Handvoll Leute. Wir standen selbst noch neben unseren Laptops und gingen gedanklich den Vortrag nochmal durch. Plötzlich kamen immer mehr Menschen. Vor allem Kinder. Einige mit ihren Eltern, viele gemeinsam mit ihren Schulfreunden. Denn es waren mehrere Schulklassen. Kinder zwischen 9 und 16 Jahren. Aber auch einige Paare.

Und dann war es soweit. Micha & ich standen zum ersten Mal auf einer Bühne und durften von unserem Herzensprojekt erzählen, von den Erfahrungen der letzten acht Monate und was jeder einzelne Mensch mit dem globalen Plastikmüllproblem zu tun hat. Und noch viel wichtiger: was jeder Einzelne selbst tun kann, um die Situation zu verbessern.

Es war ein unfassbares Gefühl. Ich hatte in meinem bisherigen Leben nie wirklich große Freude daran “Dinge zu präsentieren”, ich hatte immer das Gefühl etwas Wichtiges zu vergessen, nicht gut anzukommen. In dem Moment war es anders. Denn es war etwas, an dem mein Herz hängt. Mein Baby, meine Ideale und meine Mission und nicht die eines anderen Menschen. Klar, war ich aufgeregt und nervös – doch die Freude überwog eindeutig.

Wir haben die Möglichkeit unsere Sicht der Dinge, unsere Wünsche für die Zukunft mit anderen zu teilen, und mit anderen gemeinsam vielleicht nicht die Lösung aber ein Teil der Antwort zu sein. DAS fühlte sich unglaublich toll an! Die 30 Minuten vergingen wie im Flug. Am Ende gab es Applaus und einige Fragen.

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole – einfach verrückt!

Jetzt geht´s los … Plastikmüll sammeln am Rhein

Völlig motiviert teilten wir uns in drei Gruppen auf. Eine Gruppe entlang der Straße zum Spielplatz und zwei Gruppen entlang des Rheins. Nach anderthalb Stunden kamen alle völlig verschwitzt und (leider) auch mit vollen Müllsäcken zurück zum Sojus. Nach Kaltgetränken, Kaffee und Kuchen gings ans Wiegen des Mülls.

Am Ende haben wir zusammen mehr als 300 Kilo Plastikmüll gesammelt, genauer gesagt 304,95 kg.

Neben Glasflaschen und vielen Überresten von Grillparties fanden wir auch alte Stühle, eine Tischplatte und sogar einen alten, verrosteten Stacheldrahtzaun!? All das kam in den von der Stadt Monheim am Rhein bereitgestellten Container.

Was können wir anderes sagen als DANKE?! Danke an die Unterstützung der Stadt, des Sojus 7, von Catina Catering und Küche UND vorallem DANKE an Euch alle, die diesen Tag für uns zu einen ganz besonderen gemacht haben! Wir werden solche Umwelttage/Nachmittage ganz sicher wiederholen.

Abschließend kann man nur sagen:

DANKE an die Stadt Monheim am Rhein, Ozeankind®, and das Sojus 7, an Cantina Catering und Küche und an die rund 90 Monheimerinnen und Monheimer aus den verschiedensten Altersstufen – eine perfekte Kombination für einen perfekten Tag. DANKE an alle, die diesen Tag möglich gemacht haben!

  

 

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