Ozeankind® und Viva con Agua machen ein CleanUp.
Plötzlich kommt die Polizei und stoppt fast direkt vor unserer Nase. Was wir denn hier machen würden. Und dass sie als nächstes den Namen Ozeankind® googeln wollten … vielleicht ja weil auf der Fahne was von „rebell“ steht. Coole Aktion. Aber der Reihe nach … da stehen wir am Treffpunkt des alten Bahnhofsvorplatzes von Bochum-Dahlhausen und schwenken unsere Fahnen. Wir? Tja, wir haben in Bochum gemeinsame Sache gemacht … mit der Crew von Viva con Agua Ruhrpott. Schon das zu schreiben ist mega!
Es ist also kurz nach 12 Uhr – an einem Sonntag – und es kommen tatsächlich überraschend viele Menschen, die mit uns zusammen an der Ruhr ein CleanUp in Bochum veranstalten wollen. Menschen die einen Unterschied machen und ein Zeichen setzen wollen. Zusammen mit Viva con Agua Ruhrpott und auch mit der Unterstützung des USB Bochum haben wir dieses CleanUp auf die Beine gestellt. Gerade in Deutschland und wenn man ein paar mehr Menschen erwartet, sollte man die Stadt oder Gemeinde in das Vorhaben einweihen und ins Boot holen. Der gefundene Müll will ja auch schließlich schnell und fachgerecht entsorgt werden. Die Stadt hat uns Müllzangen, Müllbeutel, Handschuhe und Warnwesten bereitgestellt und im Nachhinein auch für die Entsorgung gesorgt. Auch auf diesem Weg nochmal ein herzliches Danke!
Sonntag Nachmittag mal anders
Bochum-Dahlhausen ist scheinbar ein beliebtes Ausflugsziel – besonders an Wochenenden. Direkt an der Ruhr kann man angeln, grillen, spazieren gehen, joggen, Fahrrad fahren oder die Ruhr mit dem SUP oder mit dem Kanu erkunden! All diese Menschen haben auch wir gesehen. Doch sie haben auch uns, die knapp 30 Menschen gesehen, die mit Greifzangen und Handschuhen den Müll aufheben. Völlig freiwillig, ohne Gegenleistung, scheinbar aus Spaß.
Einige blieben stehen und fragten uns,warum wir das machen würden, ob wir das wieder machen und mit wem wir das auf die Beine gestellt haben. Andere gingen vorbei und hatten ein lobendes Wort für unsere Aktion übrig. Wieder Andere meinten so Dinge wie „ja das wird immer schlimmer mit dem Müll, aber man könne ja nicht viel machen, weil …“
Naja… man könnte schon was machen, nur dann müsste man sich bücken und den Müll fremder Menschen aufräumen. 😉
All unsere Helfer an diesen Tag haben sich bewusst entschieden, drei Stunden der Umwelt zu widmen, sich zu bücken, ein Zeichen zu setzen und selbst aktiv zu werden. Gleichzeitig haben wir alle einen ordentlichen Spaziergang hinter uns gebracht, Sonne und frische Luft geschnappt. Geht doch fast nicht besser oder?
Was haben wir alles gefunden?
Von einer alten Heckenschere, Säge, kaputte Sonnenschirmständer bis hin zu vergessenen Grills und einigen Reifen (2 Traktorreifen und 2 „kleinere“ Reifen) haben wir aus den Wald und Wiesen neben der Ruhr geholt. Dazu kamen etliche Beutel voll mit Plastikmüll (Verpackungen aller Art), leere Glasflaschen und Dosen und natürlich unzählige Zigarettenstummel.
129 Kilo reiner Müll wurde in zweieinhalb Stunden von uns allen zusammengeräumt. Dann haben wir in einem kleinen Waldstück die vier Reifen entdeckt. Ein paar von unseren starken Männern haben die riesigen Reifen herausgewuchtet und zum Sammelplatz gerollt.
„Warum zum Geier entsorgt man seine Reifen an der Ruhr?! Was geht da einem durch den Kopf?“
So ein Traktor-Reifen kann man schlecht mit unserer Kofferwaage wiegen, daher fragten wir die Jungs von Google nach dem Gewicht. Ein Reifen dieser Sorte wiegt neu 500 kg! Da er schon ne Weile dort liegt und etwas Profil verloren hat, haben wir die Reifen auf je 450kg geschätzt. Durch diesen Fund kamen wir auf ein stolzes Endergebnis von 1,2 Tonnen Müll.
Nur zur Erinnerung. Wir sind in Deutschland. Mit einem guten Abfallsystem und einem Recyclingsystem oben drauf. Nicht in Thailand oder in Afrika, wo es nur die Mülldeponie und keine Müllabfuhr gibt.
Auch wenn es nur einige Wenige sind, die Müll in der Umwelt entsorgen, liegt es doch an uns, der Gesellschaft, ein Zeichen dagegen zu setzen, oder? Jeder liebt eine saubere Natur, doch dafür muss man in der heutigen Zeit etwas tun. Am besten Müll vermeiden so gut es geht und wenn es nicht anders geht den Müll so gut es geht entsorgen.
Vielleicht inspirierst Du einen anderen, der Dich Müll sammeln sieht?
Tu es nicht für Dich, tu es für die Anderen, für die nächsten Generationen, für eine gesunde Umwelt. Es macht Spaß. So viel können wir Dir versprechen. Fang einfach an.
Ein riesiges Dankeschön an jeden von Euch, der mit uns zusammen angepackt hat. Von jungen Eltern mit einem vier Wochen jungen Baby im Kinderwagen (natürlich nicht auf dem Bild) über einen kleinen Jungen mit seiner Mama und tierischer Begleitung bis hin zu „ganz normalen Plastikrebellen und Tropfen“.
Es hat wieder mal unglaublich viel Spaß gemacht, in so einer tollen Runde Müll zu sammeln. Bochum, soviel sei gesagt … bleib möglichst sauber … denn eines Tages kommen wir wieder und drohen mit CleanUp. Oder wir kommen aus Versehen unangekündigt.
Diese Kooperation mit den Tropfen von Viva con Agua Ruhrpott zeigt … wenn man zusammenarbeitet, kann man noch viel mehr erreichen!